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AutorenbildTom Brennauer

Die Gladiatores Trainingsformen - How we Train

Die Schulung eines Kämpfers:



Beim Zweikampf kommt es nicht nur darauf an, bestimmte Techniken oder Bewegung zu erlernen und korrekt auszuführen. Vielmehr erfordert eine Kampfsituation die sofortige Erfassung komplexer Zusammenhänge und verlangt vom Fechter Entscheidungen, die innerhalb von Sekundenbruchteilen getroffen werden müssen.

Um dies zu lernen, spielen in unserem Training also nicht nur die Entwicklung von Technik, Koordination und Fitness, sondern auch die Herausbildung taktischer und räumlicher Orientierungsfähigkeit eine wichtige Rolle. Unser Training mit dem Schwert ist stets darauf ausgelegt, in einer "realen" Situation den "Gegner" zu beherrschen und besiegen zu können.

Unsere Unterrichtsstunden gliedern wir deshalb in folgende Bereiche:


  1. Der Solodrill

  2. Techniktraining

  3. Taktiktraining

  4. Ablauftraining

  5. Sparring & Freikampf

  1. Der Solodrill Als Solodrill bezeichnen wir das Einüben von Bewegungsabläufen an der Waffe, die man auch ohne einen Trainingspartner als direktes Gegenüber ausführen kann. Der Drill oder die Soloübung haben viele positive Effekte: Zum einen fördern sie das Verständnis und die Verbindung zwischen Waffe und der eigenen Körpermechanik. Zum anderen kann man schwierige Schlag- oder auch Abwehrfolgen einüben, die etwa für spätere Übungen am Partner oder im Wettkampf gebraucht werden. Darüber hinaus stellen Solodrills auch eine Art „Fitnesstraining an der Waffe“ dar und führen zu einer besonderen Gemeinschafts-Erfahrungen: Das Gefühl, in einer Gruppe von bis zu 20 Kämpferinnen und Kämpfern zu stehen und gemeinsam eine Schwertform zu absolvieren, ist wirklich gut! Aber: Kämpfen kann man nie alleine lernen. Ein Solodrill ersetzt niemals das Üben mit dem Partner!

  2. Das Techniktraining Die richtige Ausführung bestimmter Techniken mit der Waffe ist ein Schwerpunkt unseres Trainings. Hier vermitteln wir euch sämtliche überlieferten und sinnvollen Techniken aus dem Schwertkampf. Anschauliche Erklärungen und ein systematischer Aufbau garantieren schnelle Lernerfolge. Das Techniktraining basiert auf vorher festgelegten Bewegungsabläufen, die unserem Prüfungskanon und Technikleitfaden entspringen. So können sich beide Partner vollkommen auf die Übung einstellen und damit einen größtmöglichen Lerneffekt erzielen. Das Techniktraining ist für Einsteiger und Fortgeschrittene die elementare Basis um Neues zu erlernen, bereits erlernte Techniken zu verfeinern und das eigene Können zu perfektionieren.

  3. Das Taktiktraining Anders als beim Techniktraining werden beim Taktiktraining mehrere Optionen für je einen der Übungspartner in die Übung eingebaut. Damit simulieren wir eine Kampfsituation, ohne dabei auf die im Training nötige Kontrolle zu verzichten. Der reagierende Partner muss die Aktion des agierenden Partners aus dem Zusammenhang heraus erkennen und entsprechend beantworten. So sollen etwa optische Signale des Partners, Drucksignale durch die gegnerische Klinge, aber auch typische Angriffs- oder Täuschungsmanöver richtig erkannt und darauf entsprechend reagiert werden. Beim Taktiktraining werden intuitive Reaktionen, taktisches Geschick und richtiges Handeln in der Kampfsituation trainiert. Es ist somit eines der wichtigsten Elemente um aus einem Techniker einen Kämpfer zu machen und ist die Vorstufe zum Sparring. Es kann wahlweise mit oder ohne Schutzausrüstung ausgeführt werden.

  4. Das Ablauftraining Beim Ablauftraining ist unser Ziel die Simulation eines realitätsnahen Kampfablaufes. Die Abläufe werden, angepasst an die eigene Leistungsstufe, mit dem Partner erarbeitet. Dabei sollen bereits erlernte Techniken eingesetzt werden, um damit eine kämpferisch sinnvolle Choreographie aufzubauen. Wie beim Techniktraining ist beiden Partnern die genaue Abfolge der Techniken also grundsätzlich bekannt, jedoch braucht es viel Übung, um die nötige Konzentration über den längeren Zeitraum hinweg aufrecht zu erhalten. Es werden entweder Kampfabläufe in „Eigenregie“ mit dem Übungspartner aufgebaut und anschließend perfektioniert, oder bereits bestehende, aus historischen Fechtbüchern überlieferte Abläufe (auch Stücke genannt) erarbeitet. In jeder Prüfung muss ein selbst erstellter Ablauf als „Kür“ - und damit wichtigstes Element - gezeigt werden.

  5. Sparring & Freikampf Sparring und Freikampf setzen einen adäquaten Schutz durch passende Ausrüstung voraus. Im Gegensatz zu allen anderen Trainingsbereichen geht es hier tatsächlich darum, durch eine erfolgreiche Aktion einen Treffer am Partner zu erzielen. Ein Sparring wird meist von Regeln eingeschränkt werden, die die Trainingspartner im Vorfeld untereinander absprechen (z.B. „keine Stiche“ oder „nur Oberhau und Twerhau“). Es kann somit auch dazu dienen, einzelne Techniken zu perfektionieren und sie „kampftauglich“ zu machen. Im Freikampf können auch Regeln zur Gewährleistung der Sicherheit vereinbart werden, die Möglichkeiten sind jedoch in der Regel umfangreicher als im eher technikbezogenen Sparring – eben ein „Freier Kampf“.


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